Die Zahl der Interessenten geht stark zurück. Dennoch versenkte der Gemeinderat ein Budget für bessere Personalwerbung. 250 000 Franken forderte die «Stapo», um eine Werbekampagne zu schalten. Sie sollte Jugendliche für den Polizeiberuf begeistern. Was dringend nötig wäre: «Im Vergleich zu 2013 ging die Zahl der Interessenten im ersten Halbjahr um einen Viertel zurück», sagt Sprecherin Judith Hödl. Bis vor Kurzem besuchten jährlich 600 Anwärter die Informationsabende. Heute sind es 400. «Bis jetzt konnten wir, auch dank der sehr hohen Qualität der Bewerbenden, alle Stellen besetzen», sagt Hödl.

Infoabend erleichtert Entscheidung

2000 Beamte zählt das Korps. Die Herausforderungen seien in den letzten Jahren nicht weniger geworden. «Der Job ist aber nach wie vor toll.» Für die Arbeit benötige es starke und gefestigte Persönlichkeiten. «Polizistinnen und Polizisten, die Freude an Kontakten mit Menschen jeglicher geografischer und gesellschaftlicher Herkunft haben, einen vernünftigen Sinn für Gerechtigkeit und einen ausgeglichenen Charakter haben, sind bei uns herzlich willkommen.» Ob man für den Polizeidienst geeignet ist, finde man am besten an einem der zahlreichen Infoabende heraus. «Der direkte Kontakt mit Polizisten half auch mir vor über 20 Jahren, die Entscheidung zu fällen.»

Kampfansage der SVP

Das versenkte Budget war diese Woche Thema bei einer grossen Polizeistabssitzung. Mit dabei war auch Gemeinderätin Nina Fehr Düsel (SVP), die im Rahmen der Geschäftsprüfungskommission für das Polizeiwesen zuständig ist. Sie war ursprünglich vehement gegen die Streichung, «auf Kosten des Personals und der Sicherheit darf nicht gespart werden.» Gerade die Werbung sorge für mehr Nachwuchs und sei somit für ein gutes Korps entscheidend. Die Juristin sucht deshalb schon jetzt Unterstützer für nächstes Jahr. Dann soll der Betrag erneut auf den Tisch kommen. «Unsere Fraktion wird sich stark dafür einsetzen, dass die Polizei das Budget wieder erhält», verspricht die SVPlerin.   Blick am Abend vom 18.7.2014]]>