Trotz allgemeiner SVP Schlappe: Die beiden Küsnachter Kantonsräte Nina Fehr Düsel und Hans-Peter Amrein wurden glänzend wiedergewählt. Erstere sogar mit dem besten Resultat im Bezirk, Zweiterer mit dem besten Resultat unter den Männern.
Zwei Frauen haben am vergangenen Wochenende bei den Kantonsratswahlen die meisten Stimmen gemacht: Nina Fehr Düsel (SVP, Küsnacht, 8631 Stimmen) und Beatrix Frey-Eigenmann (FDP Meilen, 8500 Stimmen). Auf Platz 3 folgt als bester Mann Hans-Peter Amrein (SVP, Küsnacht, 8276). Von einer bürgerlichen Schlappe kann man im Bezirk Meilen also nicht reden. Auch wenn mit Tumasch Mischol (Hombrechtikon) und Christian Hurter (Uetikon am See) zwei Bisherige ihren Sitz verloren haben: Auch der Herrliberger Domenik Ledergerber aus dem Einzugsgebiet des «Küsnachters» erzielte die Wiederwahl (7940 Stimmen). Die Nachfolge von Katharina Kull-Benz (FDP, Zollikon) schaffte Corinne Hoss-Blatter (Zollikon, FDP) mit 6879 Stimmen allerdings nicht.
«Ich freue mich sehr über das gute Resultat», sagt Fehr Düsel auf Anfrage. «Es zeigt, dass die Wählerinnen und Wähler meine Politik verstehen und honorieren.» Dass sie nur auf Listenplatz 5 gestartet ist, empfanden offenbar viele als «nicht optimal». «Die Korrektur haben nun aber die Wählerinnen und Wähler vorgenommen», sagt sie. Sie habe einen engagierten Wahlkampf geführt und viele der Themen, die bei Standaktionen an sie herangetragen worden seien, in ihr Engagement als Politikerin einfliessen lassen.
Auf den Frauenbonus allein will Fehr Düsel ihren Erfolg nicht reduziert sehen. «Ich konnte durch meine Inhalte und Leistungen überzeugen.» Auch Hans-Peter Amrein freut sich über seine gute Wahl. «Zumindest bin ich der beste Mann im Bezirk», sagt er. Gleichzeitig ärgert er sich über den Doppelten Pukelsheim, über jene Berechnungsmethode, die dem Bezirk Meilen heuer von Anfang an einen Sitzverlust beschert hatte. Zudem standen wegen des relativ geringen Bevölkerungswachstums im Vergleich zu anderen Wahlkreisen nur noch 12 statt 13 Sitze zur Verfügung.