Zürcher Bote, 06. September 2019
In der letzten Ratsdebatte ging es um die Bildungspolitik. Zur Debatte stand das Postulat zur Überprüfung der Organisation der Sonderpädagogik der Volksschule bezüglich des Aufwands und Ertrags sowie der Nachhaltigkeit des schulischen Erfolges.
Fazit ist: Der Bestand der Schülerinnen und Schüler in Sonderschulen hat sich verdoppelt. Im Moment ist es obligatorisch alle Kinder zu integrieren; zu separieren ist jedoch eine Kann-Vorschrift. Oft fehlt dann für Letzteres das Budget in den Gemeinden.
Gleich gewichten
Die beiden Modelle müssen unserer Meinung nach gleich gewichtet werden. Jeder Einzelfall muss genau angeschaut werden können. Oft führt eine zu weit gehende Integration zur massiven Mehrbelastung der Lehrpersonen, wie auch die linke Ratsseite eingestehen muss. Integration ist nicht in allen Fällen möglich.
Eine Vielfalt der Bezugspersonen, ein grosser Organisationsaufwand, eine Herausforderung für die Lehrpersonen, ein Kommen und Gehen der Kinder, viele verschiedene Therapiepersonen und weitere Assistenzpersonen sind die Folge des Integrationsmodelles.
Klein- und Sonderklassen
An sich ist das Modell der Integration sehr gut, aber es darf nicht auf die Spitze getrieben werden. Auch Kleinklassen und Sonderklassen müssen vermehrt möglich sein. Auch den begabten Kindern und der «Mitte» muss das System genügend gerecht werden. Das Thema ist von grosser Wichtigkeit für unsere Kinder. Auch sind die Meinungen der verschiedenen Parteien hier homogener als bei anderen Themen.
Die Debatte im Rat war sehr interessant und es braucht noch mehr sachliche Analysen zu diesem zentralen Thema. Das Postulat wurde schliesslich abgeschrieben.