Der Zürcher Bote, 23.04.2021

Die SVP Bezirk Andelfingen setzte sich mit einem Zukunftsworkshop mit den anstehenden Herausforderungen mit Blick auf die nächsten Gemeinde-, Kantons- und Nationalratswahlen auseinander.

Eigentlich ist der Start in dieses Jahr für die SVP Bezirk Andelfingen sehr gut erfolgt. «Dank unserer frühzeitigen klareren Positionierung bei den Bezirksratswahlen waren wir sehr erfolgreich», führte Bezirkspräsident und Kantonsrat Paul Mayer einleitend in den Zukunftsworkshop der Bezirkspartei in Marthalen aus. Die bisherige Statthalterin Catherine Nägeli Diethelm und auch der neue Bezirksrat Stefan Leu (Benken) sind in stiller Wahl bestätigt worden. Nun stehen bereits die nächsten Wahlen an, indem 2022 die Gemeindebehörden neu bestellt werden müssen. Hier spielen die Ortssektionen bezüglich der Kandidatensuche und des Wahlkampfes eine zentrale Rolle. «Das Geheimnis einer erfolgreichen Ortspartei ist, Politik zu machen und die Partei zu propagieren», führte Kantonsrätin Nina Fehr Düsel in einem Grundsatzreferat aus. Zugleich muss eine Ortspartei eine aktive Mitgliederwerbung betreiben und Kandidaten für Behördenämter stellen. Den Erfolg sieht Fehr in einer aktiven Politik mit öffentlichen Veranstaltungen oder im Einbringen der SVP-Positionen. Zugleich sind auch gesellschaftliche Anlässe ein wichtiges Instrument, um gezielt neue Mitglieder zu gewinnen. Gerade auch mit Blick auf das Engagement der Frauen forderte Fehr, dass man aktiv auf die Frauen als Kandidatinnen zugehen soll. Zugleich rät sie, auch in diesen Fragen eine enge Zusammenarbeit mit Vereinen und dem Gewerbe suchen. Um die Partei fit für die Zukunft zu machen, rät Fehr: «Parteiarbeit mit Freude machen, Parteiversammlungen und Anlässe jünger und attraktiver gestalten.»

Kommunikation als Herausforderung

In einem ersten Workshopblock setzten sich die Teilnehmer unter der Moderation von Stefan Stutz mit Problemfeldern und Lösungsansätzen auseinander. Hier zeigt sich, dass eine enge Zusammenarbeit vom Kanton über den Bezirk bis hin zur Sektion nötig ist. Dabei sind auch die verschiedenen Instrumente wie die sozialen Medien, das Telefon und Mail zu nutzen. Zugleich ist immer auch der Inhalt zu prüfen. Höflichkeit und Wertschätzung sind dabei Kernelemente.

«Verkaufen heisst Marketing», rief Werber Alexander Segert einleitend in Erinnerung. Dabei muss man sich nicht um sich selber kümmern, sondern um die Wähler. Bekanntheit und Nutzen sind zentrale Produkte, welche in den Vordergrund gestellt werden müssen. Den Erfolg für die Marke SVP sieht er, wenn Voraussetzungen wie eine strategische Planung, der Mut zur Konzentration sowie die langfristige Planung vorhanden und die Hausaufgaben gemacht sind.

In einer Standortbestimmung blickte Kantonalparteipräsident Benjamin Fischer auf die verflossenen sechs Jahre zurück, wo die Partei 2015 das beste Resultat aller Parteien verzeichnen konnte. Vier Jahre später beherrschte fast ausschliesslich und allein die Klimadebatte die Politik. Diese wurde nun durch Corona abgelöst. Dabei sprach Fischer von einer historischen Situation. Hier hat sich die SVP bisher sehr gut positionieren können, wobei er das Verhalten der Medien kritisierte.

«Die Medien geben der SVP nicht mehr die entsprechende Plattform», monierte Fischer und fuhr mit Blick auf die Pandemiebewältigung fort: «Die Lösung der anderen ist, alles zuzusperren. Die SVP hat hier klare Lösungen aufgezeigt: «Wir wollen zurück zur Normalität», so Fischers klare Botschaft.

Eine der Hauptarbeiten für die Partei sieht Fischer in der Mobilisation der Wähler. Mit Blick auf die anstehenden politischen Aufgaben mit der Umweltpolitik warnte er davor, dass hier die Linke einen Systemwechsel anstrebt, indem sie nun den durch die Pandemie erzwungenen Konsumverzicht als Instrument nutzen will. Dabei stehe eine gewaltige Umverteilung und Bevormundung der Bürger im Fokus.

In einem weiteren Themenbereich beschäftigten sich die Tagungsteilnehmer mit den Fragen, wie verstärkt Junge für die Politik angesprochen und mobilisiert werden können. Gewisse Chancen sieht man hier in der verstärkten Nutzung der sozialen Medien. Zugleich zeigte sich, dass man Anlässe speziell für die junge Generation machen sollte, um die Politik der SVP zu vermitteln.

Entsprechend sind auch Veranstaltungen auf ungewöhnliche Arten durchzuführen. Zugleich zeigten die Voten, dass man auch viel erreichen kann, indem man im direkten Umfeld im persönlichen Kontakt junge Menschen anspricht.