Nina Fehr Düsel, Polit-Strategin, ist ein grosser Coup gelungen. Die SVP-Kantonsrätin aus Küsnacht wollte nicht einfach zuschauen, wie die rot-grün beherrschten Städte Zürich und Winterthur auch Ausländer in die Polizeischulen aufnehmen. Wer hierzulande Schweizer Recht durchsetzt, soll nach ihrer Meinung auch Schweizer sein. Die Juristin lancierte flugs einen Vorstoss im Zürcher Kantonsparlament, nach dem die Aspiranten der Polizeischulen im Kanton Zürich zwingend Schweizer Bürger sein müssen. Damit umdribbelte Fehr Düsel elegant die linken Stadtparlamente und die linken Parteien. Mit Unterstützung des Regierungsrats folgte der Kantonsrat ihrem Antrag mit 94 gegen 73 Stimmen. (mö)

Matthias Schulz, Vermittler, hatte niemand auf der Rechnung. Typisch schweizerisch-bescheiden, weil er wohl schon zu viel kann und gemacht hat. Der Bayer ist 44 Jahre alt, hat fünf Kinder, studierte Klavier und Volkswirtschaft, hat bei den Salzburger Festspielen auf wichtigen Positionen gearbeitet, dann als kaufmännischer Geschäftsführer und künstlerischer Leiter die Internationale Stiftung Mozarteum aufgefrischt, ehe er Intendant der Staatsoper Unter den Linden in Berlin wurde. 2025 wird er Intendant des Opernhauses Zürich. Bei seiner Präsentation merkte man: Das ist ein Intendant für das 21. Jahrhundert, ein Richtigmacher, der grosse Ideen hat und ein begeisterter Vermittler der Kunstform Oper ist. Nicht ganz unähnlich Alexander Pereira: Der war damals, 1991, auch 44. (bez)

Alain Berset, Maschinengewehr, redet während der Debatte über die Corona-Pandemie SVP-Nationalrat Erich Hess fast schwindlig. Der Berner Nationalrat wollte vom Gesundheitsminister wissen, weshalb die Spitäler zurzeit mit Kapazitätsengpässen konfrontiert seien. Vor einem Jahr seien viermal mehr Spitalbetten mit Covid-Patienten belegt gewesen, auf den Intensivstationen habe man zweimal so viele behandelt. «Wieso hat es vor einem Jahr funktioniert, warum funktioniert es heute nicht mehr?», so Hess. Berset ratterte dann eine Antwort auf Französisch herunter. Verstanden hat man dabei nur, dass es bei der Spitalbelegung rauf- und runtergehe – also fast wie mit Bersets Leistungskurve. Momentan zeigt diese eher abwärts. (hmo)

Alfred Heer, cool man, zeigte diese Woche betonte Gelassenheit. Ruhig und sachlich erklärte der Zürcher SVP-Nationalrat, weshalb er und seine Partei die Position vertreten, dass die «besondere Lage» nach Epidemiengesetz aufgehoben werden sollte. «Wir stellen fest, dass der Bundesrat und vor allem die Verwaltung eigentlich keinen entscheidenden oder grossen Einfluss auf die Pandemie haben.» Ob diesem Votum verlor SP-Fraktionschef Roger Nordmann komplett die Fassung. Wenn die Bundesmassnahmen aufgehoben würden, explodierten die Fallzahlen, die Auslastung der Spitäler und die Zahl der Todesfälle, tobte der Waadtländer. Worauf sein Ratskollege trocken konterte: «Ja, genau, das ist eben diese Panik, Herr Nordmann. Vielleicht sollten Sie einen Tee trinken und sich beruhigen.» (odm)

Viktor Orbán, Renegat, freut sich auf die Zeit nach Angela Merkel. Mit dem Abschied der Kanzlerin sei die «Ära der Doppeldeutigkeiten, Heimlichtuereien und des Dahintreibens vorbei», schrieb Ungarns Regierungschef. «Die Samthandschuhe werden ausgezogen, es beginnt eine neue Zeit.»