Im Kanton Zürich wird am 15. Mai über die Elternzeit-Initiative abgestimmt. Hier ein Überblick.
Die Elternzeitinitiative fordert, dass beide Elternteile 18 Wochen bezahlten Betreuungsurlaub erhalten. Momentan gibt es für Frauen 14 Wochen Mutterschaftsurlaub, Männer erhalten zwei Wochen Vaterschaftsurlaub.
Das sagt Befürworter Stefan Rüegger:
«Mit der Elternzeit würden wir einen wesentlichen Beitrag zur Gleichstellung der Geschlechter leisten», sagt Stefan Rüegger, stellvertretender Generalsekretär der SP. Gerade zu Beginn sollen Eltern eine Wahlfreiheit in der Verteilung der Erziehungsaufgaben erhalten.
Auch für berufstätige Frauen ohne Kinderwunsch sei die Elternzeit vorteilhaft. «Da ein Vater gleich lange ausfallen würde wie die Mutter, würden Frauen in diesem Punkt bei der Anstellung weniger diskriminiert.» Die Elternzeit wirkte sich zudem positiv auf die Zufriedenheit von Mitarbeitenden aus, was laut Rüegger die Personalfluktuation senkt und sich so auch für die Unternehmen rechnet. Die Ja-Parole haben neben der SP die AL und die Grünen gefasst.
Das sagt Gegnerin Nina Fehr:
«Grundsätzlich befürworte ich es, Familien zu unterstützen, diese Initiative ist jedoch eine Radikallösung und geht somit zu weit», sagt SVP-Kantonsrätin Nina Fehr. Die Kosten für die Elternzeit sehen mit rund 300 Millionen Franken zu hoch. Besonders für die kleinen und mittleren Unternehmen wäre die Initiative sowohl finanziell als auch personell schwer umzusetzen. Laut Fehr können sich Familien auch anderweitig organisieren und beispielsweise Ferien beantragen. «Wir können nicht alles dem Staat überlassen», findet Fehr. Neben der SVP lehnen auch die FDP und die EVP sowie der Regierungsrat die Initiative ab. GLP und Mitte haben sich offiziell noch nicht zu einer Parole bekannt.