Limmattaler Zeitung, 15.02.2023

Für Nina Fehr Düsel (SVP, Küsnacht) und Rochus Burtscher (SVP, Dietikon) stimmen der Lehrplan und die Realität an den Schulen nicht überein. Sie fordern eine Reaktion des Regierungsrats.

Nina Fehr Düsel (SVP, Küsnacht) und Rochus Burtscher (SVP, Dietikon) finden, dass die Schülerinnen und Schüler zu wenig über die Schweizer Kultur und Politik der letzten zwei Jahrhunderte Bescheid wissen.

Nina Fehr Düsel (SVP, Küsnacht) und Rochus Burtscher (SVP, Dietikon) möchten, dass der Geschichtsunterricht an der Zürcher Volksschule verbessert wird. Sie reichten deshalb ein Postulat ein. Fehr Düsel als Erstunterzeichnerin und Burtscher als Mitunterzeichner verlangen vom Regierungsrat ein neues Konzept, um den Geschichtsunterricht aufzuwerten.

Aus Sicht von Fehr Düsel und Burtscher ist der Geschichtsunterricht in den Sekundarschulen unbefriedigend. Zum einen seien drei Lektionen pro Woche nicht ausreichend. Zum anderen soll das Fach sowohl in der Sekundarschule als auch an den Pädagogischen Hochschulen einzeln gelehrt und nicht mit anderen Fächern wie Geografie kombiniert werden. Solche Kombinationen seien «willkürlich und nicht sinnvoll».

«Für die Sekundarschule braucht es ein verbindliches Bildungsprogramm mit einem Aufbau an historischem Basiswissen über die neuere schweizerische und europäische Geschichte», so die beiden SVP-Kantonsratsmitglieder. Fehr Düsel und Burtscher schreiben im Postulat, dass der momentane Lehrplan für das Fach Geschichte keine ausreichende Orientierungshilfe biete. Es sei «staatspolitisch bedenklich», dass sich die meisten Lehrpersonen beklagten, zu wenig Zeit zu haben, um einen fundierten Geschichtsunterricht zu gewährleisten.

Es hapere an der Umsetzung des Lehrplans
Nach Ansicht von Fehr Düsel und Burtscher wissen zahlreiche Schulabgängerinnen und Schulabgänger nicht über die Entwicklung der Schweizer Kultur und Politik der letzten zwei Jahrhunderte Bescheid. Es bestehe daher dringender Handlungsbedarf. Der Lehrplan präsentiere zwar in der Theorie ein grossartiges Bildungsprogramm, könne jedoch nicht wie gefordert umgesetzt werden, so Fehr Düsel und Burtscher.

Die Bildungspolitik sei vermutlich zu wenig im Bilde über den Inhalt des Geschichtsunterrichts an den Sekundarschulen, heisst es im Postulat. «Gerade in unserem direkt-demokratischen Land muss der Geschichtsunterricht wieder einen angemessenen Stellenwert einnehmen», so Fehr Düsel und Burtscher.

Der Regierungsrat hat nun drei Monate Zeit, um dem Kantonsrat mitzuteilen, ob er zur Entgegennahme des Postulats bereit ist oder nicht.