Die 168. GV des Gewerbevereins Küsnacht fand nach zwei Jahren der Online-Generalversammlung endlich wieder wie gewohnt im Romantikhotel Sonne am Zürichsee statt. Der Präsident Philipp Bretscher berichtet über ein vielfältiges Jahr und neue Heraus- forderungen. Doch neben den Themen, die das Gewerbe bewegen, wurde auch viel geschwatzt, gelacht und gegessen.
Kaum ist am 4. März die Sonne hinter dem Zürichsee verschwunden, geht’s im Restaurant Hotel Sonne in Küsnacht erst richtig los. Grüppchenweise trudeln die Mitglieder des Gewerbevereins Küsnacht zur 168. GV und dem vorhergehenden Apéro ein. Nach zwei Online-GVs ist die Stimmung auf der Terrasse mit Blick zum See ausgelassen und fröhlich. «Es ist toll, sich endlich wieder einmal hier in der Sonne zu sehen und auch von allen, denen man im Alltag selten begegnet, zu hören, wie es so läuft», sagt Daniela Lanfranchi, die in Küsnacht für Jung und Alt «Fit- & Physio»-Kurse anbietet. Sie erzählt, wie sehr sie die Netzwerk-Anlässe des GVK schätzt, vor allem weil es keine eingeschworene Grüppchen gäbe und wirklich jede mit jedem ein paar interessante Worte wechseln könne.
«D Stimmig under de Gwerbetriibende isch guet!»
Kaum haben sich alle an den wunderbar gedeckten und von der Gärtnerei Karrer geschmückten Tischen im Ballsaal der «Sonne» niedergelassen, ergreift der seit zwei Jahren amtierende Präsident Philipp Bretscher, das Wort und eröffnet die GV. Er erzählt von einem erlebnisreichen Jahr – Tour de Suisse, Hilfeaktionen für die Ukraine und Netzwerkanlässe werden erwähnt. «D Stimmig under de Gwerbetriibende isch guet!», sagt der junge Präsident in seiner Rede, die doch ab und zu zu einem Schmunzeln hinreisst. Dann fügt er ernst hinzu: «Wenn der Schuh aber doch irgendwo drückt, ist es mir ein grosses Anliegen, dem nachzugehen.»
Neue Herausforderungen in der Politik
Mit Martin Schneider und Ueli Schlumpf im Gemeinderat habe der Gewerbeverein immer eine sehr gute Zusammenarbeit mit der lokalen Politik pflegen können. Mit deren Austritt schliesse sich jetzt eine Tür. Nun gelte es, neue Kontakte zu knüpfen, um die Interessen des GVKs in der Politik auch weiterhin vertreten zu können. Kurz meldet sich auch Kantonsrätin Nina Fehr Düsel zu Wort: «Mir münd em Gwerb Sorg hebe und aktiv blibe», bringt sie es auf den Punkt.
Der GVK ist sich einig
«We love Küsnacht ist nicht nur unser Motto, sondern auch unser Auftrag», sagt Finanzchef Matthias Zimmermann als er das Budget 2023 vorstellt und nimmt sogleich die Dorfpost als wichtiges Sprachrohr zwischen Gewerbe, Gemeinde und Bevölkerung in Schutz. Erfreulich sei, dass diese im Vergleich zum Vorjahr bessere Zahlen liefere. So fällt es den Mitgliedern wohl nicht schwer, das neue Budget, in dem auch in diesem Jahr ein grosser Batzen für gesellige Anlässe beiseitegelegt wurde, applaudierend anzunehmen. Einstimmig werden auch alle weiteren Traktanden angenommen, ganz zur Erleichterung von Didi Michel, der nach der Protokollabnahme vom Vorjahr bereits schon wieder« im Eggli sitzend» über dem aktuellen Protokoll brütet.
Vier Sterne für das Hotel Sonne
Für das Gastgeber-Paar, René Grüter und Catherine Julen Grüter, war dies die letzte GV in ihrem Romantikhotel. Sie werden das Zepter bald weitergeben – an wen sei noch ungewiss. «Wir haben uns immer sehr gefreut, die GV des Gewerbevereins auszurichten und hoffen, dass das auch in Zukunft, wenn auch ohne uns, weiterhin möglich sein wird», so Catherine Julen Grüter. Der GVK ist sich nach dem Festmahl im Festsaal wohl einig: Die vier Sterne, die das Hotel trägt, haben die beiden mehr als verdient.
Simon Cheng, ein Kindskopf auf dem Wortspielplatz der Sprache
Nach einer für die Stimmenzähler angenehmen Generalversammlung voller (und leerer) Weinflaschen, tischten die Kellner der Sonne nochmals richtig auf. Als Zwischengang servierte dann der Zürcher Slam Poet, Simon Cheng, einige Gedichte über Kommerz, Gender-Debatten und eine nur fürs Gewerbe befahrbare Bellerivestrasse, was bei den Gewerblern für einige Lacher sorgte. Noch lange blieben sie sitzen, tauschten sich aus und genossen den gemein samen Abend.