Für die 125er-Motorräder wurde 2021 das Alterslimit für die Kategorie A1 von 18 auf 16 Jahre gesenkt. Weil die Unfälle anstiegen, wollen Politiker von links bis rechts das Alter wieder erhöhen.
Auf den sogenannten «125er-Motorrädern» dürfen heute bereits 16-Jährige durch die Strassen düsen. Der grosse Unterschied zu den «grossen» Töffs: Die 125er sind gedrosselt in ihrer Leistung – so darf der Motorenhubraum maximal 125 cm³ und die Gesamtleistung maximal 11kW betragen für die unter 18-Jährigen.
Alterslimit soll wieder auf 18 geschraubt werden
Die Forderung nach mehr Prävention stammt unter anderem auch von Organisationen wie der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU). «Der Zugang zu 125-Kubik-Maschinen darf erst wieder ab 18 Jahren möglich sein», schreibt diese. Dass die Unfallzahlen nach der Alterssenkung drastisch hochschnellten, erklärt sich die BFU insbesondere mit der Kombination aus der geringen Fahrerfahrung junger Menschen und der erhöhten Motorleistung der Gefährte.

Nina Fehr Düsel fordert in ihrem Vorstoss den Bund auf, weitere Massnahmen ins Auge zu fassen: «Es wäre sinnvoll, auch alternative Möglichkeiten zu prüfen, etwa bei den Fahrkursen.» Dabei könnten Grundkurse den Fokus noch mehr auf die Sicherheit legen: «Ich habe gar nichts gegen das Töfffahren, im Gegenteil, aber die Sicherheit ist wichtig.»
Vorstoss erfährt grosse Unterstützung aus der Politik
Der Vorstoss findet grossen Anklang: Gleich 40 Volksvertreterinnen und -Vertreter von links bis rechts unterstützen das Anliegen. «Ich würde die Anhebung des Mindestalters befürworten. Die steigenden Unfallzahlen zeigen, dass es berechtigte Sicherheitsbedenken gibt», betont etwa SP-Nationalrätin Min Li Marti.

Sicherheit im Strassenverkehr sei für die SP ohnehin ein zentrales Anliegen – diese könne mit einer Anhebung des Mindestalters verbessert werden, betont die Verkehrspolitikerin.
Walter Wobmann: «Statistik wird völlig falsch interpretiert.»
Walter Wobmann, Präsident des Motorradverbandes «Swiss Moto», spricht sich hingegen gegen die politischen Forderungen aus: «Die Statistik wird völlig falsch interpretiert!» Dass es insgesamt mehr Unfälle gebe, wenn mehr Töffs auf der Strasse unterwegs sind, sei nur logisch.

Die steigende Unfallzahl bei den 16- bis 18-Jährigen beunruhigt Wobmann dennoch. Das Alter als Hauptfaktor in den Vordergrund zu stellen, hält er jedoch für falsch: «Stellen Sie sich vor, wir würden das Alterslimit erneut anheben. Dann fahren die 16-Jährigen bis dahin keinen Töff und können danach sofort einen richtig grossen Töff fahren.» Mit der Erhöhung des Alterslimits verschiebe sich das Problem nur, argumentiert er.



