20min, 28.03.2024

Die Zürcher Nationalrätin Nina Fehr Düsel hält wenig von der Linienführung des Velo- und Fussgängerwegs am General-Guisan-Quai/Mythenquai. Das Zürcher Tiefbauamt erklärt das Projekt.

Darum gehts

  • Die Velowegführung am General-Guisan-Quai/Mythenquai stösst bei der Zürcher Nationalrätin Nina Fehr Düsel auf Unverständnis.
  • Auf X teilt sie ihren Unmut und bekommt weitestgehend Zuspruch.
  • Ganz grundsätzlich herrsche in der Stadt Zürich beinahe ein Velo-Totalitarismus, so die Nationalrätin.
  • Das Zürcher Tiefbauamt erklärt, weshalb die Signalisierung am General-Guisan-Quai/Mythenquai so ist, wie sie ist.

Die «Velostrategie 2030» dient als Planungsgrundlage für die Veloförderung in der Stadt Zürich. Das Ziel: sicheres und einfaches Velofahren durch die Stadt. Um dieses zu erreichen, hat die Stadt vor wenigen Tagen die Planungsgrundlage für die Veloförderung festgehalten.

Geht es nach der SVP-Nationalrätin Nina Fehr Düsel, ist die Planung für die Veloförderung auch bitter nötig. Denn laut ihr haben die Verantwortlichen der Stadt bislang «wenig überlegt». Das zumindest geht aus einem Post hervor, den die Bürgerliche am Mittwoch auf X (ehemals Twitter) veröffentlichte.

«Die Planung des Abschnitts ergibt null Sinn»

Fehr Düsel teilt darin ein Bild, welches die Fussgänger- und Velowegführung am General-Guisan-Quai/Mythenquai zeigt. Dazu schreibt sie: «Die Fussgänger gleich bei der Strasse, die Velos breiter und näher am See.»

«In der Stadt Zürich herrscht mittlerweile beinahe ein Velo-Totalitarismus.»
Nina Fehr Düsel, SVP-Nationalrätin

Das stösst bei der Nationalrätin, die selbst oft mit dem Velo unterwegs sei, auf Unverständnis. «Die Planung dieses Abschnitts ergibt null Sinn», so Fehr Düsel. Zum einen gehen die Fussgänger nahezu ausnahmslos auf dem Veloweg, zum anderen sei die Sicherheit dadurch weniger gewährleistet. «Das ist sicherlich das Werk eines Schreibtischtäters.»

Gleichzeitig ist es für Fehr Düsel auch ein Paradebeispiel. Sie sagt: «In der Stadt Zürich herrscht mittlerweile beinahe ein Velo-Totalitarismus.» Unterdessen sei es in Zürich so, dass die Velofahrer gegenüber den Fussgängern und Autofahrern bevorzugt werden. «Die Velo-Vorzugsroute muss auf Biegen und Brechen durchgesetzt werden.» Es ergebe mittlerweile kaum mehr Sinn. «Am Ende des Tages kosten die Umbauarbeiten für die Veloroute viel Geld und letztlich fahren viele Velofahrer sowieso, wo sie wollen», sagt Fehr Düsel.

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Der Post der Zürcher Nationalrätin erntet viel Zuspruch. Andere X-Userinnen und -User können ebenfalls nicht nachvollziehen, was die Ersteller der Signalisation sich dabei gedacht haben. Ein User schreibt als Kommentar: «Wau, absolut crazy! Die haben wirklich nichts überlegt. Viel Geld ausgegeben, um etwas zu verschlechtern. Schreckliche Kombination!» Andere bezeichnen den Abschnitt als «bescheuertes Konzept».

Mit Anwohnenden erarbeitet

Die Signalisierung am General-Guisan-Quai/Mythenquai gilt seit Frühling 2023. Entstanden ist die Linienführung vom Tiefbauamt, in Zusammenarbeit mit allen städtischen Partnern – sowie den Anwohnenden.

Wie Roger Schaad, Sprecher des Tiefbauamts sagt, waren vor allem die Bushaltestellen ausschlaggebend für die aktuelle Wegführung. «Diese sind das primäre Ziel der Fussgängerinnen und Fussgänger. Mit der erarbeiteten Linienführung sind sie über die Fussgängerstreifen von den Arbeitsplätzen, westlich der Strasse her, konfliktfrei zu erreichen.»

Doch auch die Velofahrerinnen und Velofahrer profitieren laut Schaad von der aktuellen Signalisation. Denn durch die jetzige Linienführung sei der Veloweg gerade und werde nicht durch ein Lichtsignal unterbrochen.