Küsnachter, 10.08.17 Hacker-Tatbestände nehmen gemäss Kantonspolizei immer mehr zu und es kann jeden treffen. Ich wurde vor wenigen Wochen selbst Opfer eines Internetbetrügers. Dabei wird uns Internet-Usern bewusst, wie wir auch bei kritischem Überprüfen aller Anfragen und E-Mails nicht gefeit gegen Missbrauch sind. Die Täter gehen immer subtiler vor. Bei mir hat sich Folgendes ereignet: Ich erhielt über Facebook eine Anfrage einer Frau, welche viele ähnliche Freunde hatte, die mich auf ein zweites, missbräuchliches Profil meiner Person hingewiesen hat. Durch diese kurze Messenger-Konversation hatte sie (oder jemand dahinter) offenbar bereits Zugriff auf meinen Facebook Account und ich wurde gehackt. Schliesslich wurden kurz darauf von Gmail- und Outlook-Konten in meinem Namen und sogar mit meiner Bezeichnung als «Kantonsrätin Bezirk Meilen» E-Mails an meine Kontaktadressen verschickt, wobei ich angeblich in Deutschland weile und wobei nach einem Online-Banking Account und folglich nach Geld gefragt wurde. Ich gehe davon aus, dass niemand darauf hereingefallen ist. Das Mail war auch ziemlich lapidar erfasst und meinen Kontakten wurde offensichtlich klar, dass dies nicht ich war. Dennoch ist eine solche Cyberattacke ärgerlich und mit sehr viel Aufwand verbunden – nicht zuletzt, um das Ganze zu bereinigen. Sehr viele Personen haben sich in der Folge auch bei mir gemeldet und mich darauf hingewiesen. Ich erfuhr auch von einigen, dass es ihnen bereits einmal ähnlich ergangen war, und viele wünschten mir viel Glück bei der Bereinigung. Ich war dann auch mit der Kantonspolizei in Kontakt, welche mit einer speziellen Cyber-Crime-Abteilung zusammenarbeitet, und konnte alle Angaben weiterleiten. Die Fahndung läuft bereits. Leider ist es bei solchen international vernetzten Tatbeständen sehr schwierig, die Personen z. B. via IP-Adresse ausfindig zu machen. Auch das (nach Rückfragen) angegebene Konto in Bulgarien war vermutlich zwischengeschaltet über Ebay. Ich habe diesen Tatbestand auch an Facebook sowie an Gmail und Outlook gemeldet und natürlich alle Passworte sogleich geändert. Allerdings gibt es bei diesen Providern nur allgemeine Meldeformulare und natürlich keine Kontaktpersonen. Man kann froh sein, wenn das Ganze überhaupt geprüft wird. Als Juristin und Versicherungsexpertin weiss ich: Hacker-Tatbestände nehmen immer mehr zu. Der Schaden kann immens sein. Umso wichtiger ist, dass die Legislative und die Gerichte diese Gefahr erkennen und entsprechende Mittel bereitstellen, um gegen Cyber Crime effizient vorgehen zu können. Sobald sich der Täter im Ausland befindet, braucht es beispielsweise Rechtshilfegesuche. Diese können grundsätzlich erst bei grösserem Schaden durchgesetzt werden. Es wird Zeit, dass hier etwas geht. Ich werde selber im Kantonsrat hierzu einen Vorstoss einreichen.]]>