Küsnachter Dorfpost, 1.11.2023

Wenn eine Eventspezialistin eine Party organisiert, knallen die Korken.

In Küsnacht hat die SVP bei den Wahlen 31,1 Prozent der Wählerstimmen erhalten. Nina Fehr Düsel zieht neu in den Nationalrat. Ihr Parteikollege Gregor Rutz aus Zollikon stellt sich dem 2. Wahlgang am 19. November.

Der Rechtsrutsch in Küsnacht spiegelt den nationalen Trend wider, da die SVP auch auf nationaler Ebene mit 27,4 Prozent der Stimmen die meisten erobert hat. Interessant ist, dass die SVP im Vergleich zu den Wahlen 2019 in allen Nachbargemeinden ausser Herrliberg massiv an Wähleranteil verloren hatte. Ein deutlicher Unterschied zu den landesweiten Ergebnissen zeigt sich bei der FDP, die in Küsnacht um 12 Prozentpunkte höher abschnitt als der nationale Durchschnitt, sowie bei der Mitte, die um 7,3 Prozentpunkte niedriger lag.

SP legt in Küsnacht ebenfalls zu
Trotzdem gewinnt die Mitte in Küsnacht 3 Prozentpunkten und zwar von 4,3 auf 7,3 Prozent. Die FDP hingegen verlor 3 Prozentpunkte. Auch die GLP ist in Küsnacht überdurchschnittlich oft gewählt worden: 13,2 Prozent haben in Küsnacht ihre Stimme den Grünliberalen gegeben, im Vergleich zum gesamten Wähleranteil von 7,2 Prozent, trotzdem sind es ein Prozent weniger als 2019. Die SP hat in Küsnacht um 1,8 Prozent zugelegt. Das Resultat ist aber im Vergleich zum Landesdurchschnitt nach wie vor tief. Es standen 19 Kandidaten aus Küsnacht zur Wahl, wobei eine von ihnen in den Nationalrat gewählt wurde. Nina Fehr Düsel, die 121.213 Stimmen erhielt, sagt über das gute Ergebnis: «Ich habe mich sehr gefreut über die Wahl, vor allem, dass ich einen Sprung nach oben gemacht habe und die SVP schweizweit zulegen konnte. Das gute Abschneiden hat meine bisherige Politik und Art bestätigt. Mir ist Sachpolitik wichtig. Nun hoffe ich auch, dass es Gregor Rutz in den Ständerat schafft.»

Hohe Wahlbeteiligung
Die Wahlbeteiligung in Küsnacht war in diesem Jahr höher als bei der letzten Wahl. Im Jahr 2019 betrug die Wahlbeteiligung 54,2 Prozent, während sie diesmal auf 56,2 Prozent gestiegen ist. Dies liegt über dem nationalen Durchschnitt von 46,6 Prozent. Im Hinblick auf die Ständeratswahlen ist das Szenario nun klar: Tiana Moser von der GLP wird am 19. November gegen Gregor Rutz von der SVP antreten. Wenn wir die Wähleranteile vom Wahlsonntag betrachten, ergeben sich klar Vorteile für Moser. Die Koalition aus GLP, SP, Grünen und EVP erreichte im Kanton Zürich zusammen 46,3 Prozent der abgegebenen Stimmen, während das bürgerliche Lager, bestehend aus SVP, FDP und EDU, 41,3 Prozent erzielte. Entscheidend könnte daher sein, in welche Richtung die 8,2 Prozent der Wählerinnen und Wähler der Mitte im zweiten Wahlgang tendieren.

 

Interview mit Nina Fehr Düsel – frischgebackene Nationalrätin (SVP)

Wie wird sich dein Leben nun verändern?
Anders wird es, dass ich ab und zu in Bern bin. Mein Mann und meine Familie unterstützen mich aber sehr. Ich werde bei meinem Arbeitgeber in der Versicherungsbranche in Teilzeit bleiben, welcher mein politisches Engagement unterstützt. Ich freue mich sehr nun auf eidgenössischer Ebene wichtige Themen anzugehen.

Wer war stolzer: Deine Buben, dein Mann, deine Eltern?
Alle haben sich sehr gefreut. Auch meine beiden Jungs wissen sehr gut Bescheid und haben mitgefiebert! Es ist sehr schön, auf die Unterstützung in meinem Umfeld zählen zu können.

Was sind deine Ziele für die Legislaturperiode, auch bezüglich der Gemeinde Küsnacht?
Ich werde mich weiterhin in der Verkehrspolitik engagieren und dafür sorgen, dass der Bezirk Meilen gut erschlossen bleibt. Ausserdem möchte ich mich weiterhin in der Sicherheitspolitik und zum Thema Migration engagieren. Dies ist ein Kernthema. Die Aussenpolitik ist zentral. Und natürlich auch die Gesundheitspolitik und Altersvorsorge müssen reformiert werden. An diesen und anderen Themen möchte ich dran bleiben. Natürlich auch am Thema Vereinbarkeit (Familie und Beruf).